Trocknung von Wand und Boden nach Abwasserproblemen

Methoden und Tipps

Ein Abwasserschaden, sei es durch einen Rohrbruch oder Rückstau, kann zu erheblicher Feuchtigkeit in Wänden und Böden führen. Um Folgeschäden wie Schimmelbildung oder strukturelle Beeinträchtigungen zu verhindern, ist eine schnelle Trocknung entscheidend. In diesem Artikel erfährst du, welche Trocknungsmethoden es gibt und wie du die betroffenen Bereiche nach einem Abwasserschaden richtig trocknest.

Warum ist die Trocknung von Wand und Boden so wichtig?

Wenn Feuchtigkeit unbemerkt in das Mauerwerk oder den Boden eindringt, können schwerwiegende Schäden auftreten:

  • Schimmelbildung: Feuchte Wände und Böden bieten den idealen Nährboden für Schimmel, der gesundheitsschädlich sein kann und schwer zu entfernen ist.
  • Strukturelle Schäden: Langfristig kann stehende Feuchtigkeit die Festigkeit von Wänden und Böden beeinträchtigen. Besonders Holz- oder Estrichböden sind gefährdet, durchzunässen oder zu verrotten.
  • Geruchsbildung: Feuchtigkeit kann unangenehme, muffige Gerüche verursachen, die nur schwer wieder zu beseitigen sind.

Methoden zur Trocknung von Wand und Boden

Es gibt verschiedene Trocknungsmethoden, die je nach Schaden und betroffenem Material zum Einsatz kommen. Die richtige Wahl der Methode ist entscheidend, um die Feuchtigkeit vollständig zu entfernen.

  1. Raumtrocknung (Luftentfeuchter)
    Die Raumtrocknung mithilfe von Luftentfeuchtern ist eine der einfachsten Methoden, um Feuchtigkeit aus der Luft und den Wänden zu entfernen. Dabei wird die Raumluft durch das Gerät geleitet, das die Feuchtigkeit entzieht und die Luft wieder trocken in den Raum abgibt. Diese Methode eignet sich besonders gut für oberflächliche Feuchtigkeit, ist jedoch bei tieferliegenden Schäden weniger effektiv.
  2. Bautrocknung mit Kondensationstrockner
    Kondensationstrockner sind Geräte, die gezielt die Luftfeuchtigkeit im Raum senken, um das Austrocknen von Wänden und Böden zu beschleunigen. Sie sind besonders effektiv bei großflächigen Wasserschäden und werden oft in Verbindung mit Heizgeräten eingesetzt, um die Verdunstung zu erhöhen.
  3. Infrarot-Trocknung
    Bei der Infrarot-Trocknung wird Strahlungswärme eingesetzt, um die Wände zu erhitzen und die Feuchtigkeit aus tieferen Schichten herauszulösen. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn die Feuchtigkeit bereits tief in das Mauerwerk eingedrungen ist.
  4. Dämmschichttrocknung
    Wenn der Boden von unten her durchfeuchtet ist, etwa durch einen Abwasserschaden unter dem Estrich, muss die Feuchtigkeit aus den tieferliegenden Dämmschichten entfernt werden. Hierfür kommen spezielle Geräte wie Druck- und Sauggebläse zum Einsatz, die die Luft durch die Dämmschicht ziehen und die Feuchtigkeit herausbefördern. Diese Methode ist besonders wichtig, um Folgeschäden in Estrichböden oder Holzunterkonstruktionen zu vermeiden.
  5. Wandhohlraumtrocknung
    In Hohlräumen hinter Wänden oder in Leichtbauwänden sammelt sich oft Feuchtigkeit, die mit herkömmlichen Methoden schwer zu erreichen ist. Wandhohlraumtrockner blasen trockene Luft in die Hohlräume und saugen gleichzeitig die feuchte Luft ab. Diese Technik ist besonders bei schwer zugänglichen Bereichen effektiv, etwa hinter Vorwandinstallationen oder in Doppeldecken.

Dauer der Trocknung

Die Dauer der Trocknung hängt stark vom Ausmaß des Schadens, der betroffenen Fläche und den verwendeten Materialien ab:

  • Oberflächliche Feuchtigkeit kann oft innerhalb weniger Tage vollständig entfernt werden.
  • Tiefe Wasserschäden, bei denen Estrich, Holz oder Mauerwerk betroffen sind, können mehrere Wochen Trocknungszeit erfordern.

Es ist wichtig, die Trocknung nicht zu früh zu beenden, da sonst Restfeuchtigkeit im Material verbleibt, was langfristig zu erneuten Schäden führen kann.

Nach der Trocknung: Vermeidung von Folgeschäden

Sobald die Trocknung abgeschlossen ist, sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um zukünftige Feuchtigkeitsschäden zu verhindern:

  • Schimmelbekämpfung: Nach der Trocknung sollten die betroffenen Wände und Böden gründlich gereinigt und auf Schimmelbefall untersucht werden.
  • Feuchtigkeitsmessung: Eine professionelle Messung der Restfeuchtigkeit hilft sicherzustellen, dass das Mauerwerk und die Böden vollständig getrocknet sind.
  • Sanierung beschädigter Bereiche: Eventuell beschädigte Baustoffe wie durchweichte Gipskartonplatten oder stark betroffene Holzbauteile sollten entfernt und erneuert werden, um die Stabilität der Konstruktion wiederherzustellen.

Fazit

Die Trocknung von Wand und Boden nach einem Abwasserschaden erfordert schnelles und gezieltes Handeln, um langfristige Schäden zu vermeiden. Von der Raumtrocknung bis zur Dämmschichttrocknung gibt es verschiedene Methoden, um die Feuchtigkeit aus den betroffenen Materialien zu entfernen. Eine gründliche Trocknung ist entscheidend, um Folgeschäden wie Schimmel und strukturelle Schwächen zu verhindern.


Über den Autor:

David Wagner, ein Verbraucher, erzählt in diesem Artikel von seinen Erlebnissen als Hauseigentümer.

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