Erste Hilfe bei Verstopfung
Schnelle Lösungen für ein häufiges Problem
Verstopfungen im Abwassersystem können zu einer echten Herausforderung werden, vor allem wenn sie den Alltag plötzlich unterbrechen. Ob es ein langsamer Abfluss, unangenehme Gerüche oder gurgelnde Geräusche im Rohr sind – das Problem kann viele Formen annehmen. Mit ein paar gezielten Erste-Hilfe-Maßnahmen lässt sich oft bereits Abhilfe schaffen. In diesem Artikel erfährst du, wie du eine Abflussverstopfung erkennen, selbst behandeln und in Zukunft vermeiden kannst.
Ursachen für Abwasserverstopfungen
Verstopfungen entstehen in der Regel durch eine Ansammlung von Materialien, die den normalen Wasserfluss behindern. Häufige Ursachen sind:
- Fett und Essensreste: Besonders in der Küche können Fette und Öle, die ins Abwasser gelangen, zu Ablagerungen führen, die sich verhärten und das Rohr blockieren.
- Haare und Seifenreste: Diese sind oft der Hauptgrund für Verstopfungen in Duschen und Waschbecken.
- Hygieneartikel: Feuchttücher, Wattestäbchen und Damenhygieneprodukte sollten niemals in die Toilette gelangen, da sie sich nicht auflösen und Rohre verstopfen können.
- Wurzeleinwuchs: In älteren Abwasserleitungen können Wurzeln von Bäumen in die Rohre eindringen und diese verstopfen.
Erste Anzeichen einer Verstopfung
Verstopfungen kündigen sich oft durch verschiedene Warnsignale an:
- Langsamer Abfluss: Wenn Wasser länger als gewöhnlich braucht, um abzufließen, liegt wahrscheinlich eine Blockade vor.
- Geräusche im Abfluss: Gurgelnde Geräusche beim Abfließen des Wassers sind oft ein Indiz für eingeschlossene Luft, die durch eine Verstopfung freigesetzt wird.
- Geruchsbildung: Faulige oder unangenehme Gerüche aus dem Abfluss deuten auf feststeckendes organisches Material hin, das sich zersetzt.
Erste Hilfe: Sofortmaßnahmen gegen Verstopfungen
- Heißes Wasser und Spülmittel Für Fettablagerungen im Küchenabfluss kann eine Mischung aus heißem Wasser und Spülmittel helfen. Das heiße Wasser löst das Fett auf, während das Spülmittel als Gleitmittel wirkt und die Blockade nach unten spült.
- Pömpel (Plunger) Ein Pömpel ist eine einfache, aber effektive Methode, um kleinere Blockaden zu lösen. Dafür den Saugnapf über den Abfluss setzen und mehrmals kräftig nach unten und oben drücken, um den Druck auf die Verstopfung zu erhöhen. Dabei wird die Blockade durch den Unterdruck gelöst.
- Handspirale (Abflussspirale) Eine Abflussspirale ist ein praktisches Werkzeug, um tiefer sitzende Verstopfungen zu lösen. Die flexible Spirale wird in den Abfluss eingeführt und durch Drehen so weit wie möglich vorangeschoben. Sie kann Haare und andere Hindernisse herausziehen oder zerstören.
- Natron und Essig Ein bewährtes Hausmittel gegen Verstopfungen ist die Kombination von Natron und Essig. Gib etwa eine halbe Tasse Natron in den Abfluss, gefolgt von einer halben Tasse Essig. Nach dem Aufschäumen die Mischung etwa 15 Minuten einwirken lassen und dann mit heißem Wasser nachspülen.
Vorsicht bei chemischen Reinigern
Obwohl sie in vielen Geschäften erhältlich sind, sollte man bei chemischen Abflussreinigern vorsichtig sein. Diese enthalten aggressive Substanzen, die nicht nur die Verstopfung angreifen, sondern auch die Rohre beschädigen können – besonders bei regelmäßiger Anwendung. Zudem sind sie umweltschädlich und können bei unsachgemäßem Gebrauch zu gesundheitlichen Risiken führen.
Wann professionelle Hilfe nötig ist
Nicht jede Verstopfung lässt sich mit Haushaltsmitteln lösen. Wenn das Problem immer wieder auftritt oder die Abflüsse trotz aller Bemühungen verstopft bleiben, ist es ratsam, einen Fachmann zu kontaktieren. Ein Profi kann tieferliegende Probleme wie Rohrbrüche oder Wurzeleinwuchs erkennen und beseitigen.
Prävention: Verstopfungen vermeiden
Der beste Weg, Verstopfungen zu verhindern, ist Vorsicht im Umgang mit dem Abwassersystem. Hier sind einige Präventionsmaßnahmen:
- Abflusssiebe verwenden: Diese fangen Haare und größere Partikel ab, bevor sie den Abfluss verstopfen können.
- Fette und Öle nicht in den Abfluss gießen: Diese sollten in einem separaten Behälter entsorgt werden.
- Keine Hygieneartikel in die Toilette werfen: Diese gehören in den Mülleimer, nicht ins Abwasser.
- Regelmäßige Wartung: Spüle deine Abflüsse regelmäßig mit heißem Wasser durch, um Ablagerungen vorzubeugen.
Als jemand, der sich intensiv mit Abwassertechnik auseinandergesetzt hat, teilt Rolf Wüthrich seine Erkenntnisse.