Schachtsanierung
Verfahren, Kosten und präventive Maßnahmen
Schächte spielen eine zentrale Rolle im Abwassersystem, da sie als Zugangs- und Kontrollpunkte dienen. Über die Jahre können Schächte jedoch durch Umwelteinflüsse, chemische Belastungen und Materialermüdung beschädigt werden. Eine rechtzeitige Schachtsanierung ist daher unerlässlich, um die Funktionsfähigkeit des Systems zu gewährleisten und größere Folgeschäden zu vermeiden. In diesem Artikel erfährst du, warum eine Schachtsanierung notwendig ist, welche Verfahren es gibt und wie man zukünftige Schäden verhindern kann.
Was ist eine Schachtsanierung?
Eine Schachtsanierung umfasst die Instandsetzung von Kontrollschächten in Abwasser- und Kanalsystemen, die durch den regelmäßigen Betrieb oder äußere Einflüsse beschädigt worden sind. Schächte sind wichtige Zugangspunkte für die Wartung und Inspektion von Kanälen und Rohrleitungen. Im Laufe der Zeit können jedoch Risse, Leckagen und Korrosion entstehen, die die Funktion und Dichtheit des Schachts beeinträchtigen. Die Sanierung stellt sicher, dass der Schacht stabil und wasserundurchlässig bleibt, um die Integrität des gesamten Abwassersystems zu gewährleisten.
Ursachen für Schäden an Schächten
Es gibt mehrere Faktoren, die Schäden an Schächten verursachen können:
- Materialermüdung: Besonders bei älteren Schächten aus Beton oder Ziegeln kann es zu Abnutzungserscheinungen kommen, die das Material schwächen.
- Feuchtigkeit: Eindringendes Grundwasser oder von außen aufsteigende Feuchtigkeit kann die Struktur des Schachts angreifen und zu Undichtigkeiten führen.
- Chemische Belastung: Abwasser enthält oft aggressive chemische Stoffe, die die Innenwände des Schachts im Laufe der Zeit angreifen und zu Korrosion oder Materialverlust führen können.
- Wurzeln: Wurzeln von Bäumen und Pflanzen können durch Risse in die Schächte eindringen und Schäden verursachen oder das Abflusssystem blockieren.
- Mechanische Belastungen: Durch den Verkehr über Schächten können mechanische Belastungen entstehen, die Risse und Abplatzungen an den Schachtwänden verursachen.
Verfahren zur Schachtsanierung
Je nach Schadensbild kommen verschiedene Verfahren zur Schachtsanierung zum Einsatz. Diese Methoden können grabenlos durchgeführt werden, was Zeit und Kosten spart.
- Injektionsverfahren
Beim Injektionsverfahren werden spezielle Harze oder andere Abdichtungsmaterialien in Risse und Hohlräume im Schacht injiziert. Dies sorgt für eine Abdichtung der Leckstellen und stellt die Dichtheit des Schachts wieder her. Diese Methode eignet sich besonders für kleinere Risse und punktuelle Schäden. - Beschichtungstechnik
Hierbei wird das Innere des Schachts mit speziellen Schutzbeschichtungen aus Harz oder anderen Materialien überzogen. Die neue Beschichtung schützt den Schacht vor chemischen Einflüssen und Feuchtigkeit. Sie verlängert die Lebensdauer des Schachts erheblich und stellt eine dauerhafte Barriere gegen weitere Schäden dar. - Kurzliner-Technik
Die Kurzliner-Technik ist eine punktuelle Sanierungsmethode, die sich auf kleinere Bereiche des Schachts konzentriert. Dabei wird ein kurzes Stück eines mit Harz getränkten Liners in den beschädigten Bereich eingesetzt und ausgehärtet. Dieses Verfahren eignet sich gut für lokal begrenzte Schäden, ohne dass eine vollständige Sanierung des Schachts erforderlich ist. - Beton- oder Mörtelauskleidung
Bei stark beschädigten oder korrodierten Schachtwänden wird oft eine Beton- oder Mörtelauskleidung angewendet. Hierbei wird die Innenwand des Schachts durch eine neue Schicht aus speziellem Mörtel oder Beton verstärkt. Dies dient sowohl der strukturellen Stabilisierung als auch der Abdichtung des Schachts.
Wann ist eine Schachtsanierung notwendig?
Eine Schachtsanierung wird notwendig, wenn Anzeichen auf strukturelle oder funktionelle Probleme hinweisen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Risse in der Schachtwand: Sichtbare Risse oder Spalten in den Wänden des Schachts sind ein eindeutiges Signal für die Notwendigkeit einer Sanierung.
- Feuchtigkeitseintritt: Wenn Grundwasser in den Schacht eindringt, kann dies zu Wasserschäden und einer Beeinträchtigung der Stabilität führen.
- Korrosion: Bei Schächten aus Metall können Korrosion und Rost das Material schwächen, was eine Sanierung erforderlich macht.
- Abplatzungen: Bröckelnde oder abplatzende Schachtwände sind ein Zeichen dafür, dass das Material beschädigt oder durch chemische Einflüsse angegriffen wurde.
- Wurzeleinwuchs: Wurzeln, die durch Risse in den Schacht eindringen, müssen entfernt und die betroffenen Stellen abgedichtet werden.
Kostenfaktoren bei der Schachtsanierung
Die Kosten einer Schachtsanierung hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Größe des Schachts: Größere Schächte oder tiefere Schächte erfordern mehr Arbeitsaufwand und Material.
- Ausmaß der Schäden: Je stärker der Schacht beschädigt ist, desto aufwendiger und teurer wird die Sanierung.
- Verwendete Sanierungsmethode: Verfahren wie das Injektionsverfahren oder die Beschichtungstechnik sind in der Regel günstiger als eine komplette Neuverkleidung mit Beton.
- Zugänglichkeit: Ist der Schacht schwer zugänglich, kann der Arbeitsaufwand steigen, was die Kosten erhöht.
Ablauf einer Schachtsanierung
Der Ablauf einer Schachtsanierung erfolgt in mehreren Schritten:
- Inspektion des Schachts: Zunächst wird der Schacht gründlich inspiziert, um den Zustand der Wände und die genaue Ursache der Schäden festzustellen. Dies erfolgt oft mittels Kameratechnologie oder durch manuelle Begehung.
- Auswahl der Sanierungsmethode: Basierend auf den Untersuchungsergebnissen wird die passende Sanierungsmethode ausgewählt, um den Schacht wieder instand zu setzen.
- Reinigung des Schachts: Bevor die eigentlichen Sanierungsarbeiten beginnen, muss der Schacht gründlich gereinigt werden, um Ablagerungen, Schmutz und lose Materialien zu entfernen.
- Durchführung der Sanierung: Die gewählte Methode, sei es das Injektionsverfahren, eine neue Beschichtung oder eine Beton-Auskleidung, wird angewendet, um die Schäden zu beheben.
- Abschlussprüfung: Nach der Sanierung wird der Schacht erneut inspiziert, um sicherzustellen, dass alle Schäden behoben wurden und der Schacht wieder dicht und funktionsfähig ist.
Präventive Maßnahmen nach der Schachtsanierung
Nach der Schachtsanierung ist es wichtig, regelmäßige Inspektionen und Wartungen durchzuführen, um zukünftige Schäden zu vermeiden. Hier einige präventive Maßnahmen:
- Regelmäßige Inspektionen: Eine regelmäßige visuelle oder kameragestützte Inspektion der Schächte hilft, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu beheben.
- Abdichtung von Schächten: Es ist ratsam, Schächte nach der Sanierung dauerhaft abzudichten, um das Eindringen von Grundwasser oder Feuchtigkeit zu verhindern.
- Schutz vor chemischen Einflüssen: Die Wahl einer beständigen Schutzbeschichtung kann helfen, den Schacht vor aggressiven Abwässern oder chemischen Stoffen im Abwasser zu schützen.
- Wurzelschutz: Maßnahmen wie der Einbau von Wurzelsperren verhindern, dass Wurzeln in den Schacht eindringen und diesen beschädigen.
Dieser Beitrag stammt von FKS Bau GmbH. Unser Fachmann Marc Zollinger gibt sein Wissen über Abwassertechnik an Sie weiter.
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